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Mittwoch, 19. Juni 2019

[ #citoyen ] Die Philosophie bei Simone de Beauvoir: Freiheit und Anerkennung


Simone de Beauvoir gilt als maßgebliche Begründerin des Feminismus. 

Ihr philosophisches Werk wurde jedoch weitgehend ignoriert. Die akademische Philosophie beachtete sie nur als Ergänzung des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre und nannte sie "La grande Sartresse".


Ihr philosophisches Werk wurde jedoch weitgehend ignoriert. Die akademische Philosophie beachtete sie nur als Ergänzung des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre und nannte sie "La grande Sartresse".
Service. Dies ist nur der Hinweis auf einen Beitrag eines hier verlinkten Weblogs, einer Website oder eines Downloads. Mehr erfährt man, wenn man den untenstehenden Links folgt!
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Dienstag, 28. Mai 2019

[ #frauen ] UN-Frauenrechtskonvention - Leitfaden für die Rechtspraxis


Das Übereinkommen CEDAW und sein internationales Mitteilungsverfahren. Nützliches und Wissenswertes für die Anwaltspraxis. Ein Leitfaden aus der Schweiz

Die Idee. Dieser Leitfaden will es Anwältinnen und Anwälten, Gerichten, Rechtsberatenden erleichtern, das Übereinkommen CEDAW in der juristischen Praxis zu nutzen. Er schafft Zugang zu relevanten Dokumenten, bereitet Informationen nutzungsgerecht auf, zeigt anhand konkreter Beispiele, wie das Übereinkommen die rechtliche Argumentation im Einzelfall unterstützen und ergänzen kann, zeigt die Möglichkeiten des internationalen Verfahrens der individuellen Mitteilung.

Die Autorinnen. Der Leitfaden wurde 2011/12 im Auftrag der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen EKF erarbeitet von Dr. iur. Erika Schläppi, Rechtsanwältin, in enger Zusammenarbeit mit den Rechtsexpertinnen und Rechtsanwältinnen Dr. iur. Kathrin Arioli, lic.iur. Jeanne DuBois, lic.iur. Christina Hausammann, lic.iur. Charlotte Iselin, Prof. Dr. iur. Regula Kägi-Diener, Dr. iur. Caterina Nägeli und Prof. Dr. iur. Judith Wyttenbach. Stand: 31. März 2012.

[ #forumROMANum ] ⇒
Lohnt sich ein Download? Ein schneller Blick auf den Inhalt:
Der Leitfaden gibt Antworten auf die folgende Fragen:
Was ist das Übereinkommen CEDAW? Welche Rechte und Pflichten enthält es?
1 Das Übereinkommen CEDAW
Was ist die Aufgabe des  CEDAW-Ausschusses? Welche Instrumente stehen ihm zur Verfügung?
2 Der CEDAW-Ausschuss und seine Instrumente
Welche Bedeutung hat das Übereinkommen für die Schweizer Rechtsordnung?
3 Die Anwendung von CEDAW in der Schweiz
Wie können wir das Übereinkommen in der rechtlichen Praxis nutzen? Praktische Beispiele aus verschiedenen Rechtsbereichen
4 Modellbeispiele aus der Anwalts- und Gerichtspraxis
Gibt es Beispiele aus der schweizerischen Rechtspraxis?
5 Schweizer Gerichts- und Verwaltungspraxis
Was bringt eine individuelle Beschwerde («Mitteilung») an den CEDAW-Ausschuss? Wie sieht eine solche Beschwerde aus?
6 Das Mitteilungsverfahren als internationales Rechtsmittel
Wo gibt es weiterführende Informationen zum Thema, zu relevantem Training und Ausbildung?
Glossar
Links und Literatur, Ausbildung

Freitag, 19. April 2019

[ #frauen ] Simone Beauvoir


Simone Beauvoir (* 09. Januar 1908 in Paris - † 14. April 1986 in Paris). Kaum zu glauben, dass es mehr als ein Vierteljahrhundert her ist, so aktuell ist ihr Werk und ihr Schaffen geblieben, so allgegenwärtig ist sie uns auch heute noch. Nach ihrem Tod im Jahr 1986 erklärte die französische Philospohin Élisabeth Badinter: "Frauen, Ihr verdankt ihr alles!" 

Heute ist Simone de Beauvoir immer noch diejenige, die mit "Das andere Geschlecht" das Joch der angeblichen "weiblichen Unterlegenheit" gesprengt - und als freie Frau gelebt hat.

Mutter des Femminismus. Selbst die an sich etwas konservative deutsche Zeitschrift "Die Welt" feierte Simone Beauvoir zum hundertsten Geburtstag so:
"Die Mutter des Feminismus wäre an diesem Mittwoch 100 Jahre alt geworden. Schon zu Lebzeiten hat sie es geschafft, die Geisteswelt zu prägen. Bis heute wirken ihre Ideen nicht verstaubt. Ihre Definition von Liebe war offen und frei. Nicht nur für Frauen lohnt es sich, Beauvoirs Werk zu lesen."
Simone Lucie-Ernestine-Marie-Bertrand de Beauvoir (* 9. Januar 1908 in Paris; † 14. April 1986 ebenda) war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Die politisch engagierte Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays und Memoiren gilt als Vertreterin des Existentialismus. Mit ihren beiden existentialistischen Romanen "Sie kam und blieb" (1943) und "Das Blut der Anderen" (1945) erlangte Simone de Beauvoir ihre Anerkennung als Schriftstellerin.

Das andere Geschlecht. Der Welterfolg "Das andere Geschlecht" (1949) gilt als ein Meilenstein der feministischen Literatur und machte sie zur bekanntesten Intellektuellen - nicht nur Frankreichs. Und doch: Die erste Assoziation mit Simone de Beauvoir ist zumeist der Philosoph Jean Paul Sartre, mit dem sie bis zu seinem Tode eine offene Beziehung führte. Sie war aber nicht nur die Lebensgefährtin Jean Paul Sartres, sondern auch eine der bedeutensten Frauenrechtlerinnen.

Das Alter. Simone de Beauvoir bleibt auch in weiterer Weise höchst aktuell: 1970 wurde das Werk "La vieillesse" (Das Alter) der Autorin publiziert. Darin forderte Beauvoir, die Menschenwürde alter Menschen zu gewährleisten - ein Novum für die damalige nur auf die Jugend zentrierte Zeit!

Biografie. Ihre ursprünglich wohlhabenden Eltern lebten nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund von Fehlspekulationen unter wenig üppigen Verhältnissen in der Rue de Rennes. Mit fünfeinhalb Jahren kam Simone an das katholische Mädcheninstitut, den Cours Désir, Rue Jacob; als Musterschülerin legte sie dort den Baccalauréat, das französische Abitur, ab. 1925/26 studierte sie französische Philologie am Institut Sainte-Marie in Neuilly und Mathematik am Institut Catholique, bevor sie 1926/27 die Sorbonne bezog, um Philosophie zu studieren. Auf Lehramt.

Das mag heute weniger verwegen klingen, war aber ungeheuerlich in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Im Plan der Schöpfung, auf den sich die gute französische Gesellschaft verschworen hatte, waren Frauen nur zur Dekoration gut gebildet. Berufstätigkeit der Frau signalisierte Versagen – das ihrer Familie, sie zu versorgen, und sei es mit einem betuchten Gatten. Beauvoirs Eltern, verarmte Bürger, die sich über Jahre die Bildung der beiden Töchter als Hausaufgabe gewählt hatten, sie litten an der Studentin Simone. Immerhin, zum Semesterbeginn gab es das erste, nur für sie geschneiderte Kleid. Aus Schottenstoff.

Simone de Beauvoir, la vieillesse

1928 erhielt sie die Licence, schrieb eine Diplomarbeit über Leibnitz, legte gemeinsam mit Merleau-Ponty und Lévi-Strauss ihre Probezeit als Lehramtskandidatin am Lycée Janson-de-Sailly ab und bereitete sich an der Sorbonne und der École Normale Supérieure auf die Agrégation in Philosophie vor. In ihrem letzten Studienjahr lernte sie dort eine Reihe später berühmt gewordener Schriftsteller kennen, darunter Jean-Paul Sartre, ihren Lebensgefährten seit jener Zeit. 1932-1936 unterrichtete sie zunächst in Rouen und bis 1943 dann am Lycée Molière und Camille Sée in Paris. Danach zog sie sich aus dem Schulleben zurück, um sich ganz der schriftstellerischen Arbeit zu widmen. Zusammen mit Sartre hat Simone de Beauvoir am politischen und gesellschaftlichen Geschehen ihrer Zeit stets aktiv teilgenommen.

Mouvement de Libération des Femmes. Simone de Beauvoir hat sich, insbesondere seit Gründung des MLF (Mouvement de Libération des Femmes) 1970, stark in der französischen Frauenbewegung engagiert. 1971 unterzeichnete sie das französische Manifest zur Abtreibung. 1974 wurde sie Präsidentin der Partei für Frauenrechte, schlug allerdings die "Légion d'Honneur", die Ehrenlegion aus, die ihr der damalige sozialistische Präsident Frankreichs François Mitterand angetragen hatte.


Am 14.April 1986 ist sie, 78-jährig, im Hospital Cochin gestorben. Sie wurde neben Sartre auf dem Friedhof Montparnasse beigesetzt.

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Sonntag, 14. April 2019

[SozialesLeid ⇔ #SozialesLied ] Billie Holiday - Strange Fruit: Gegen die Lynchjustiz


In den Jahren 1889 bis 1940 wurden insgesamt 3.833 Menschen gelyncht; 90 Prozent dieser Morde fanden in den Südstaaten statt, vier Fünftel der Opfer waren Afroamerikaner. Der eindringliche Protestsong gegen die Lynchjustiz an Schwarzen brachte Billie Holiday Weltruhm ein.

Drogenkonsum. Am 25. August 1941 heiratete Billie Holiday Jimmy Monroe. Diese Verbindung macht ihre schwierige Situation jedoch nicht leichter, sie wurde 1957 geschieden. Wann und von wem sie erst zum Opium und dann zum Heroin verführt wurde bleibt ungewiß. Noch auf dem Totenbett wollte sie das FBI wegen Drogenkonsums verhaften.


Nach jedem Konzertauftritt wurde sie durchsucht. Die schikanöse Behandlung hatte nicht nur im Drogenkonsum ihre Ursache. Der Grund hieß "Strange fruit". Strange Fruit (Sonderbare Frucht) ist ein Musikstück, das seit dem Auftritt der afroamerikanischen Sängerin Billie Holiday 1939 im Café Society in New York City weltweit bekannt wurde. Das von Abel Meeropol komponierte und getextete Lied gilt als eine der stärksten künstlerischen Aussagen gegen Lynchmorde in den Südstaaten der USA und als ein früher Ausdruck der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Der eindringliche Protestsong gegen die Lynchjustiz an Schwarzen brachte Billie Holiday Weltruhm ein. Während sie sowohl als elegante Jazz-Sängerin wie auch als ausdrucksstarke Blues-Interpretin bekannt war, erreichte sie vor allem mit Strange Fruit Weltruhm. Das öffentliche Bild von Billie Holiday und dem Song verschmolzen miteinander: sie war nicht mehr nur die Frau, die ihr Publikum verführen und rühren konnte, sie war in der Lage es regelrecht zu erschüttern. Es folgten aber auch Auftrittsverbote und Beschimpfungen. In Mobile in Alabama, wurde sie aus der Stadt gejagt, weil sie versucht hatte, das Lied zu singen.

Strange Fruit
Southern trees bear strange fruit
Blood on the leaves
Blood at the root
Black bodies swinging in the southern breeze
Strange fruit hanging from the poplar trees
Pastoral scene of the gallant south
The bulging eyes and the twisted mouth
The scent of magnolia sweet and fresh
Then the sudden smell of burning flesh
Here is a fruit for the crows to pluck
for the rain to gather
for the wind to suck
for the sun to rot
for the tree to drop
Here is a strange and bitter crop

Text by: Abel Meeropol (aka Lewis Allan) - Originally sung by: Billie Holiday

Übersetzung:
Südliche Bäume tragen merkwürdige Frucht,
Blut auf den Blättern und Blut an der Wurzel,
Schwarze Körper, die in der südlichen Brise schwingen,
Merkwürdige Frucht, die von den Pappelbäumen hängt.
Schäferszene des tapferen Südens,
Die ausbauchenden Augen und die verdrehte Öffnung,
Geruch der Magnolien, süß und frisch,
Dann der plötzliche Geruch des brennenden Fleisches.
Ist hier Frucht, damit die Krähen zupfen,
Für den Regen zum zu erfassen, damit der Wind saugt,
Für die Sonne zum zu verrotten, damit die Bäume fallen,
Ist hier ein merkwürdiges und bitteres Getreide.

Abel Meeropol und Billie Holiday. Strange Fruit ist eine Mutprobe für eine auf das weiße Publikum angewiesene Nachtclub-Sängerin, sich musikalisch und inhaltlich soweit vorzuwagen, den Blues von der Lynchjustiz zu singen. 1939 kam es zur Kooperation zwischen Abel Meeropol und Billie Holiday. Sie trafen sich in New Yorks einzigem Nachtklub für Farbige und Weiße außerhalb von Harlem, dem "Café Society" in Greenwich Village. Billie Holiday zögerte zunächst, den Song zu singen, abgeschreckt, aber gleichzeitig auch fasziniert von seiner Deutlichkeit. Ihre Zweifel wurden bestätigt, als sie sich schließlich doch dazu entschloss: Produzenten sträubten sich zuerst, das Stück aufzunehmen. Holidays damalige Plattenfirma Columbia Records weigerte sich, Strange Fruit auf Platte zu produzieren.

Immerhin erhielt sie die Freigabe, das Lied für Commodore Records, eine kleine jüdische New Yorker Plattenfirma aufzunehmen. Aber immer noch weigerten sich die Radiostationen, es zu spielen. Doch in den Nachtklubs und Plattenläden wurde das Stück ein überwältigender Erfolg. Strange Fruit entstand in den dreißiger Jahren als es auch in Folge der Depression in den Südstaaten der USA zu einer Welle von Lynchmorden gekommen war. Meeropol, Sohn russisch-jüdischer Immigranten und Lehrer an einer Schule in der Bronx, schrieb die Verse, ausgelöst durch das Foto eines gehängten Schwarzen. Zum ersten Mal gedruckt wurde das Gedicht in der Publikation der Teachers' Union. Meeropol war seit den zwanziger Jahren auch aktives Mitglied der Kommunistischen Partei. Die erste öffentliche Aufführung des Stückes fand bei der Teachers' Union statt – gesungen wurde es von einer Jüdin, Meeropols Frau Anne.

Lynchjustiz. In den Jahren 1889 bis 1940 wurden insgesamt 3.833 Menschen gelyncht; 90 Prozent dieser Morde fanden in den Südstaaten statt, vier Fünftel der Opfer waren Afroamerikaner. 1939 hatte es bereits drei Lynchmorde gegeben, eine Umfrage in den Südstaaten ergab, dass sechs von zehn Weißen die Praxis des Lynchens befürworteten. Der Ausdruck "Strange Fruit" hat sich als Symbol für Lynchmorde etabliert. In seiner Symbolkraft gilt "Strange Fruit" als ähnlich wichtig für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung wie die Aktion von Rosa Parks. Neben "We Shall Overcome" und vielleicht noch Bob Dylans "The Death of Emmett Till" ist kein anderes Lied derart mit dem politischen Kampf um schwarze Gleichberechtigung verwoben.

Billie Holiday.
 Lady Day (geboren als Elinore Harris, auch Eleanora Fagan Gough - am 7. April 1915 Philadelphia, Pennsylvania, gestorben am 17. Juli 1959 in New York) bleibt unumstritten eine der besten Jazz-Sängerin aller Zeiten! Mit ihrem unglaublichen, einzigartigen Gesangsstil fand sie immer schnell den Draht zum Publikum, das sie mit großer Treue belohnte. Selbst Frank Sinatra sah in ihr die Quelle für seine tonale Inspirationen. Die Tochter eines Gitarristen erlitt durch eine Vergewaltigung mit zehn eines von zahlreichen Traumata, lebte mit ihrer Mutter in Armut und musste zeitweise als Prostituierte arbeiten. 1933 wurde sie von John Hammond entdeckt. Mitte der 30er ging ihr Stern auf, als sie mit Teddy Wilson und Lester Young zusammenarbeitete, dem Freund und wichtigsten musikalische Partner ihres Lebens (Mean To Me, The Man I Love). Im Laufe der Jahre verfiel sie immer mehr Alkohol, Nikotin und Heroin. Eine Entziehungskur nach dem 2. Weltkrieg hatte nur den Erfolg, dass die Schwerdepressive Schikanen von Seiten der nun aufmerksamen Behörden ausgesetzt war, die sie noch auf dem Totenbett wegen Drogenbesitzes verhaften ließen. Das Leben von Billie Holiday wurde 1972 unter dem Titel Lady Sings The Blues verfilmt. Die Hauptrolle spielte die amerikanische Soul-Sängerin Diana Ross, die für ihre Rolle für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert wurde.


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Dienstag, 2. April 2019

[ #frauen ] Gleichstellungspolitik kontrovers - Eine Argumentationshilfe


Mit der Verbreitung der Argumentationshilfe verbindet die Friedrich-Ebert-Stiftung  die Hoffnung, dass sie allen hilft, die im Tagesgeschäft, im fachlichen und persönlichen Gespräch auf die Mythen vom Ende der Frauenpolitik treffen, diese  im Sinne einer emanzipatorischen Geschlechterpolitik widerlegen können.

Denn: Die Geschlechterverhältnisse sind nach wie vor alles andere als in Ordnung: Arbeit (bezahlte und unbezahlte), Geld und Macht sind mitnichten zwischen Männern und Frauen gleich verteilt, und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Analysen der Lebenslagen zeigen, wie stark die Geschlechtszugehörigkeit das Leben von Menschen immer noch prägt: Das Geschlecht beeinflusst, in welchen Berufen jemand arbeitet, wie viel Sorgearbeit jemand verrichtet, über wieviel finanzielle Ressourcen verfügt werden kann und wie viel Einfluss und Handlungsspielraum vorhanden sind. In den meisten Fällen sind die Frauen die Benachteiligten.

Inzwischen wird aber auch immer mehr Männern deutlich, dass auch sie durch ihre Geschlechterrolle eingeengt sind und an einer freien, besseren und gesunden persönlichen Entwicklung gehindert werden.

[ #forumROMANum ]

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Inhalt
Vorbemerkung  3
Barbara Stiegler
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 4
1. Einleitung  5
 Melanie Ebenfeld und Manfred Köhnen
2. Argumente zum Thema Gleichstellungspolitik und Feminismus 8
Julia Roßhart
3. Argumente zum Thema Männerbenachteiligung 18
 Thomas Gesterkamp
4. Argumente zum Thema Familie 23
Manfred Köhnen
5. Argumente zum Thema Bildung 30
Melanie Ebenfeld
6. Argumente zum Thema Wirtschaft und Arbeitsmarkt 37
 Deborah Ruggieri und Ute Wanzek
7. Argumente zum Thema „Was ist Geschlecht?“
 Natur, Biologie, Gender Studies und Gleichstellungspolitik 48
 Sebastian Scheele
8. Themenübergreifende Denkmuster des aktuellen Antifeminismus 54
Sebastian Scheele
9. Glossar  59
10. Autorinnenprofile 63

Donnerstag, 18. Januar 2018

[ #gender ] Geschlechterrollen im Integrationsprozess: Neue Rollen leben?

Die Rolle annehmen? In der Rolle bleiben? Neue Rollen leben? Einstellungen und Vorstellungen von Frauen und Männern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte zur Gleichberechtigung

Das deutsche Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt gemeinsam mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Broschüre “Die Rolle annehmen? In der Rolle bleiben? Neue Rollen leben? Einstellungen und Vorstellungen von Frauen und Männern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte zur Gleichberechtigung” vor. Die Publikation soll den in der Öffentlichkeit vorhandenen Klischees und Stereotypen entgegenwirken.

Kulturelle Vielfalt. Diese Vokabel ist heute in vielen Bereichen des täglichen Lebens selbstverständlich. Von vielen Bürgerinnen und Bürgern wird sie als Bereicherung empfunden. Gleichzeitig werden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und ihren Familien häufig pauschal Einstellungen zugeschrieben, die sie stereotyp als eine homogene Gruppe mit weitgehend ähnlicher Lebensweise und ähnlichen Ansichten erscheinen lassen.

Viele Gemeinsamkeiten. Die Broschüre zeigt: Unabhängig davon, ob Menschen eine Zuwanderungsgeschichte haben oder nicht, weisen sie in ihrem Verständnis von Gleichberechtigung viele Gemeinsamkeiten auf. Dabei ist die Wahrnehmung der Vielfalt innerhalb der Migranten-Communities und ihrer Geschlechterrollenbilder wesentliche Voraussetzung für eine gelingende Integrations- und Gleichstellungspolitik.

[ #forumROMANum ] ⇒
Ist ein Download interessant? Ein Blick auf den Inhalt sagt mehr:

1. Einleitung 6 
Zur Studie 7 
2. Zentrale Forschungsergebnisse 8 
Rollenpraxis im Alltag 8 
Wertevorstellungen in Partnerschaft und Erziehung 8 
Bildung ist wichtig 9 
3. Frauen bügeln, Männer reparieren – 
Rollenverteilung im Alltag 10 
Eltern verteilen Aufgaben eher traditionell 11 
Das ist Frauensache 12 
Biografische Wendepunkte 13 
Gerecht muss es sein −
Vorstellungen der Töchter und Söhne 15 
Skeptische junge Frauen 16 
Zwiespältige junge Männer 17 
Probleme mit der eigenen Rolle 18 
4. „Bildung, Respekt, Disziplin“– 
Wertevorstellungen in Partnerschaft und Erziehung 20 
Vorbilder sind Mütter und Väter 21 
Erziehungsziele der Mütter und Väter 22 
Erziehungsideale der Töchter und Söhne 23 
Junge Menschen orientieren sich am sozialen Umfeld 23 
Selbstbestimmte Partnerwahl 24 
5.  „Bildung ist das A und O“ –
Bildung, Beruf und Rollenverständnis 26 
Frauen-Power durch Bildung 27 
Gleichberechtigte Berufstätigkeit?
Junge Männer sind ambivalent 28 
Nicht anerkannte Abschlüsse benachteiligen
eingewanderte Frauen 29 
Zugewanderten ist Bildung besonders wichtig  30
6. Ausblick 32

Montag, 23. Oktober 2017

[ #frauen ] Europäischer Gleichstellungsindex 2017

Der aktuelle Gleichstellungsindex zeigt, wo Europa heute steht. Wir machen Fortschritte, aber insgesamt kommen wir nur sehr langsam voran.

Denn deutlich wird: Seit 2005 hat sich in Gleichstellungsfragen nur wenig getan. Laut des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen ist der Gesamtwert des Index für die EU seit 2005 um läppische vier Punkte auf 66,2 von 100 gestiegen.


Wichtigste Ergebnisse:

  • Die größten Fortschritte wurden bei der Gleichstellung in Entscheidungsprozessen erzielt.
  • Stillstand – noch immer erledigen Frauen den größten Teil der Hausarbeit.
  • Österreich liegt mit 63,3 von 100 Punkten unter dem Durchschnitt der EU-Staaten!


Langsamkeit. Der EU-Gesamtwert ist nur vier Punkte höher als vor zehn Jahren und liegt nun bei 66,2 von 100 Punkten. Den höchsten Wert erzielt Schweden mit 82,6 Punkten, während Griechenland mit 50 Punkten das Schlusslicht bildet. Der Preis für das Land mit den größten Fortschritten geht an Italien, das einen großen Sprung gemacht hat und mit 12,9 Punkten mittlerweile an 14. Stelle rangiert.

„Wir kommen im Schneckentempo voran. Wie sind noch weit von einer geschlechtergerechten Gesellschaft entfernt, wobei in allen Ländern der Europäischen Union Verbesserungsbedarf besteht. In einigen Bereichen ist das Gefälle sogar größer als vor zehn Jahren. Unser Gleichstellungsindex macht deutlich, ob die Maßnahmen der Regierungen den besonderen Bedürfnissen von Frauen und Männern gerecht werden und ob sie funktionieren“, erklärt Virginija Langbakk, die Direktorin des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE).

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Mittwoch, 9. Dezember 2015

[ #Armutsbericht #Vorarlberg ] Vorarlbergs Frauen weiterhin ohne gerechten Lohn

Eine kleine Verbesserung der Frauenlohnsituation war in Vorarlberg 2014 wenigstens feststellbar.  Ein Hoffnungsschimmer?
Trotzdem bleiben Vorarlbergs Frauenlöhne europaweit (noch weit hinter dem Schlusslicht Estland!) noch immer am meisten hinter den Männerlöhnen zurück. Auch der Vergleich in realen Zahlen zeigt die Defizite der Vorarlberger Politik auf. 
Niedrige Löhne. Die Lohnsteuerstistik 2014 zeigt, dass 73,1% aller Steuerpflichtigen Österreichs in Form von einbehaltener Lohnsteuer zum Steueraufkommen beitrugen, während von 26,9% aufgrund von Einkommen unter der Besteuerungsgrenze keine Lohnsteuer einbehalten wurde. DerAnteil derjenigen die ein Arbeitseinkommen hatten, das wenigstens so hoch war,dass überhaupt Lohnsteuer angefallen ist, war mit 73,8% in Vorarlberg am niedrigsten und mit 78,1% in Niederösterreich am höchsten.

Durchschnittliche Bruttobezüge mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2012/2013
Bezirk
Männer  2012 / 2013 / 2014
Frauen 2012  / 2013 / 2014
Männer + % 2012 / 2013 / 2014
Bludenz
46.694 / 48022  / 48904
31.678 / 32628  / 33529
47,4 / 47,2  / 45,9
Bregenz
47.662 / 49548  / 50.436
33.129 / 34224  /  35307
43,9 / 44,8  / 42,9
Dornbirn
46.724 / 48403  / 49115
32.409 / 33.740  / 35123
44,2 / 43,5  / 39,8
Feldkirch
47.076 / 48686  / 49676
32.659 / 33.812  / 35011
44,1 / 44,0  / 41,9
Vorarlberg
47.131 / 48806  / 49680
32.607 /  33.751 / 34906  
44,5 / 44,6  /  42,3
Wien
50.235 / 51.224  / 52005
40.973 / 41.973  / 42649
22,6 / 22,0  /  21,9
Österreich
46.815 / 47.985  / 48863
36.165 / 37.219  / 37.935
29,4 / 28,0  /  28,8
Nur ArbeitnehmerInnen mit Vollzeitbeschäftigung

Tausende Euros weniger. Bei der prozentuellen Abweichung der Bezüge von Männern und Frauen zeigte sich, dass die Abweichung nach Bundesländern in Wien nur eine Abweichung von 21,9% ergab während diese in Vorarlberg mit 42,3% fast doppelt so hoch war. Die Frauen Vorarlbergs verdienten übers Jahr ~ 7.700 Euro weniger als eine Wienerin und immerhin noch um ~ 3.000 Euro weniger als der Durchschnitt der österreichischen Arbeitnehmerinnen.

Damit ist Altersarmut bei den Frauen vorprogrammiert. Eine Anhebung der Mindestlöhne auf 1.700 Euro wie sie eben die Gewerkschafter Vorarlbergs fordern, würde wohl vor allem den Frauen zugute kommen. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte.


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Dienstag, 1. Dezember 2015

[ #frauen ] Skandalträchtige Frauenpolitik: Vorarlbergs Frauen weiterhin ohne gerechte Löhne

Die aktuelle Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria zeigt neuerlich eine Verschlechterung der Vorarlberger Frauenlöhne im Verhältnis zu den Männerlöhnen. 

Man mag eine Verschlechterung der Unterbezahlung der Frauen von 0,1 Prozent für vernachlässigenswert erachten. Im Kontext gesehen ist es aber nicht nur eine weit stärkere Verschlechterung, sondern ein buchstäblicher Skandal, wenn sich die Schere zwischen Frauen- und Männereinkommen weiter öffnet! Einmal ist der Unterschied zwischen Männer und Frauenlöhnen in zu ungunsten der Frauen in Vorarlberg ohnedies immer am höchsten, sodass eigentlich Aufholen und nicht Verschlechterung angesagt wäre.

Während sich aber der geringere, wenn auch im internationalen Vergleich noch hohe Lohnunterschied in Österreich verringert hat, hat sich der größere Lohnunterschied in Vorarlberg nochmals verstärkt. Faktisch verdient eine Wienerin im Jahr über 8.000 Euro mehr als eine Vorarlbergerin. Wenn sich Frau Vorarlbergerin mit dem Herrn Vorarlberger vergleicht dann schaut es noch schlimmer aus. Auch bei Vollzeitbeschäftigung verdient sie im Jahr 15.000 Euro weniger.

Durchschnittliche Bruttobezüge mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2012/2013
Bezirk
Männer  2012 / 2013
Frauen 2012 /2013
Männer + % 2012/2013
Bludenz
46.694 / 48022
31.678 / 32628
47,4 / 47,2
Bregenz
47.662 / 49548
33.129 / 34224
43,9 / 44,8
Dornbirn
46.724 / 48403
32.409 / 33.740
44,2 / 43,5
Feldkirch
47.076 / 48686
32.659 / 33.812
44,1 / 44,0
Vorarlberg
47.131 / 48806
32.607 / 33.751
44,5 / 44,6
Wien
50.235 / 51.224
40.973 / 41.973
22,6 / 22,0
Österreich
46.815 / 47.985
36.165 / 37.219
29,4 / 28,0
Nur ArbeitnehmerInnen mit Vollzeitbeschäftigung

Dass dieses Missverhältnis mit der schlechten Infrastruktur für Kinder und Familien in Vorarlberg zusammen hängt, ist seit Jahren evident und steht seit Jahrzehnten auf den Wahlprospekten. Nur ändern tut sich für die Frauen nichts.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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