In den Jahren 1889 bis 1940 wurden insgesamt 3.833 Menschen gelyncht; 90 Prozent dieser Morde fanden in den Südstaaten statt, vier Fünftel der Opfer waren Afroamerikaner. Der eindringliche Protestsong gegen die Lynchjustiz an Schwarzen brachte Billie Holiday Weltruhm ein.
Drogenkonsum. Am 25. August 1941 heiratete Billie Holiday Jimmy Monroe. Diese Verbindung macht ihre schwierige Situation jedoch nicht leichter, sie wurde 1957 geschieden. Wann und von wem sie erst zum Opium und dann zum Heroin verführt wurde bleibt ungewiß. Noch auf dem Totenbett wollte sie das FBI wegen Drogenkonsums verhaften.
Strange Fruit
Southern trees bear strange fruit
Blood on the leaves
Blood at the root
Black bodies swinging in the southern breeze
Strange fruit hanging from the poplar trees
Pastoral scene of the gallant south
The bulging eyes and the twisted mouth
The scent of magnolia sweet and fresh
Then the sudden smell of burning flesh
Here is a fruit for the crows to pluck
for the rain to gather
for the wind to suck
for the sun to rot
for the tree to drop
Here is a strange and bitter crop
Text by: Abel Meeropol (aka Lewis Allan) - Originally sung by: Billie Holiday
Übersetzung:
Südliche Bäume tragen merkwürdige Frucht,
Blut auf den Blättern und Blut an der Wurzel,
Schwarze Körper, die in der südlichen Brise schwingen,
Merkwürdige Frucht, die von den Pappelbäumen hängt.
Schäferszene des tapferen Südens,
Die ausbauchenden Augen und die verdrehte Öffnung,
Geruch der Magnolien, süß und frisch,
Dann der plötzliche Geruch des brennenden Fleisches.
Ist hier Frucht, damit die Krähen zupfen,
Für den Regen zum zu erfassen, damit der Wind saugt,
Für die Sonne zum zu verrotten, damit die Bäume fallen,
Ist hier ein merkwürdiges und bitteres Getreide.
Abel Meeropol und Billie Holiday. Strange Fruit ist eine Mutprobe für eine auf das weiße Publikum angewiesene Nachtclub-Sängerin, sich musikalisch und inhaltlich soweit vorzuwagen, den Blues von der Lynchjustiz zu singen. 1939 kam es zur Kooperation zwischen Abel Meeropol und Billie Holiday. Sie trafen sich in New Yorks einzigem Nachtklub für Farbige und Weiße außerhalb von Harlem, dem "Café Society" in Greenwich Village. Billie Holiday zögerte zunächst, den Song zu singen, abgeschreckt, aber gleichzeitig auch fasziniert von seiner Deutlichkeit. Ihre Zweifel wurden bestätigt, als sie sich schließlich doch dazu entschloss: Produzenten sträubten sich zuerst, das Stück aufzunehmen. Holidays damalige Plattenfirma Columbia Records weigerte sich, Strange Fruit auf Platte zu produzieren.
Immerhin erhielt sie die Freigabe, das Lied für Commodore Records, eine kleine jüdische New Yorker Plattenfirma aufzunehmen. Aber immer noch weigerten sich die Radiostationen, es zu spielen. Doch in den Nachtklubs und Plattenläden wurde das Stück ein überwältigender Erfolg. Strange Fruit entstand in den dreißiger Jahren als es auch in Folge der Depression in den Südstaaten der USA zu einer Welle von Lynchmorden gekommen war. Meeropol, Sohn russisch-jüdischer Immigranten und Lehrer an einer Schule in der Bronx, schrieb die Verse, ausgelöst durch das Foto eines gehängten Schwarzen. Zum ersten Mal gedruckt wurde das Gedicht in der Publikation der Teachers' Union. Meeropol war seit den zwanziger Jahren auch aktives Mitglied der Kommunistischen Partei. Die erste öffentliche Aufführung des Stückes fand bei der Teachers' Union statt – gesungen wurde es von einer Jüdin, Meeropols Frau Anne.
Lynchjustiz. In den Jahren 1889 bis 1940 wurden insgesamt 3.833 Menschen gelyncht; 90 Prozent dieser Morde fanden in den Südstaaten statt, vier Fünftel der Opfer waren Afroamerikaner. 1939 hatte es bereits drei Lynchmorde gegeben, eine Umfrage in den Südstaaten ergab, dass sechs von zehn Weißen die Praxis des Lynchens befürworteten. Der Ausdruck "Strange Fruit" hat sich als Symbol für Lynchmorde etabliert. In seiner Symbolkraft gilt "Strange Fruit" als ähnlich wichtig für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung wie die Aktion von Rosa Parks. Neben "We Shall Overcome" und vielleicht noch Bob Dylans "The Death of Emmett Till" ist kein anderes Lied derart mit dem politischen Kampf um schwarze Gleichberechtigung verwoben.
Billie Holiday. Lady Day (geboren als Elinore Harris, auch Eleanora Fagan Gough - am 7. April 1915 Philadelphia, Pennsylvania, gestorben am 17. Juli 1959 in New York) bleibt unumstritten eine der besten Jazz-Sängerin aller Zeiten! Mit ihrem unglaublichen, einzigartigen Gesangsstil fand sie immer schnell den Draht zum Publikum, das sie mit großer Treue belohnte. Selbst Frank Sinatra sah in ihr die Quelle für seine tonale Inspirationen. Die Tochter eines Gitarristen erlitt durch eine Vergewaltigung mit zehn eines von zahlreichen Traumata, lebte mit ihrer Mutter in Armut und musste zeitweise als Prostituierte arbeiten. 1933 wurde sie von John Hammond entdeckt. Mitte der 30er ging ihr Stern auf, als sie mit Teddy Wilson und Lester Young zusammenarbeitete, dem Freund und wichtigsten musikalische Partner ihres Lebens (Mean To Me, The Man I Love). Im Laufe der Jahre verfiel sie immer mehr Alkohol, Nikotin und Heroin. Eine Entziehungskur nach dem 2. Weltkrieg hatte nur den Erfolg, dass die Schwerdepressive Schikanen von Seiten der nun aufmerksamen Behörden ausgesetzt war, die sie noch auf dem Totenbett wegen Drogenbesitzes verhaften ließen. Das Leben von Billie Holiday wurde 1972 unter dem Titel Lady Sings The Blues verfilmt. Die Hauptrolle spielte die amerikanische Soul-Sängerin Diana Ross, die für ihre Rolle für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert wurde.
Southern trees bear strange fruit
Blood on the leaves
Blood at the root
Black bodies swinging in the southern breeze
Strange fruit hanging from the poplar trees
Pastoral scene of the gallant south
The bulging eyes and the twisted mouth
The scent of magnolia sweet and fresh
Then the sudden smell of burning flesh
Here is a fruit for the crows to pluck
for the rain to gather
for the wind to suck
for the sun to rot
for the tree to drop
Here is a strange and bitter crop
Text by: Abel Meeropol (aka Lewis Allan) - Originally sung by: Billie Holiday
Übersetzung:
Südliche Bäume tragen merkwürdige Frucht,
Blut auf den Blättern und Blut an der Wurzel,
Schwarze Körper, die in der südlichen Brise schwingen,
Merkwürdige Frucht, die von den Pappelbäumen hängt.
Schäferszene des tapferen Südens,
Die ausbauchenden Augen und die verdrehte Öffnung,
Geruch der Magnolien, süß und frisch,
Dann der plötzliche Geruch des brennenden Fleisches.
Ist hier Frucht, damit die Krähen zupfen,
Für den Regen zum zu erfassen, damit der Wind saugt,
Für die Sonne zum zu verrotten, damit die Bäume fallen,
Ist hier ein merkwürdiges und bitteres Getreide.
Abel Meeropol und Billie Holiday. Strange Fruit ist eine Mutprobe für eine auf das weiße Publikum angewiesene Nachtclub-Sängerin, sich musikalisch und inhaltlich soweit vorzuwagen, den Blues von der Lynchjustiz zu singen. 1939 kam es zur Kooperation zwischen Abel Meeropol und Billie Holiday. Sie trafen sich in New Yorks einzigem Nachtklub für Farbige und Weiße außerhalb von Harlem, dem "Café Society" in Greenwich Village. Billie Holiday zögerte zunächst, den Song zu singen, abgeschreckt, aber gleichzeitig auch fasziniert von seiner Deutlichkeit. Ihre Zweifel wurden bestätigt, als sie sich schließlich doch dazu entschloss: Produzenten sträubten sich zuerst, das Stück aufzunehmen. Holidays damalige Plattenfirma Columbia Records weigerte sich, Strange Fruit auf Platte zu produzieren.
Immerhin erhielt sie die Freigabe, das Lied für Commodore Records, eine kleine jüdische New Yorker Plattenfirma aufzunehmen. Aber immer noch weigerten sich die Radiostationen, es zu spielen. Doch in den Nachtklubs und Plattenläden wurde das Stück ein überwältigender Erfolg. Strange Fruit entstand in den dreißiger Jahren als es auch in Folge der Depression in den Südstaaten der USA zu einer Welle von Lynchmorden gekommen war. Meeropol, Sohn russisch-jüdischer Immigranten und Lehrer an einer Schule in der Bronx, schrieb die Verse, ausgelöst durch das Foto eines gehängten Schwarzen. Zum ersten Mal gedruckt wurde das Gedicht in der Publikation der Teachers' Union. Meeropol war seit den zwanziger Jahren auch aktives Mitglied der Kommunistischen Partei. Die erste öffentliche Aufführung des Stückes fand bei der Teachers' Union statt – gesungen wurde es von einer Jüdin, Meeropols Frau Anne.
Lynchjustiz. In den Jahren 1889 bis 1940 wurden insgesamt 3.833 Menschen gelyncht; 90 Prozent dieser Morde fanden in den Südstaaten statt, vier Fünftel der Opfer waren Afroamerikaner. 1939 hatte es bereits drei Lynchmorde gegeben, eine Umfrage in den Südstaaten ergab, dass sechs von zehn Weißen die Praxis des Lynchens befürworteten. Der Ausdruck "Strange Fruit" hat sich als Symbol für Lynchmorde etabliert. In seiner Symbolkraft gilt "Strange Fruit" als ähnlich wichtig für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung wie die Aktion von Rosa Parks. Neben "We Shall Overcome" und vielleicht noch Bob Dylans "The Death of Emmett Till" ist kein anderes Lied derart mit dem politischen Kampf um schwarze Gleichberechtigung verwoben.
Billie Holiday. Lady Day (geboren als Elinore Harris, auch Eleanora Fagan Gough - am 7. April 1915 Philadelphia, Pennsylvania, gestorben am 17. Juli 1959 in New York) bleibt unumstritten eine der besten Jazz-Sängerin aller Zeiten! Mit ihrem unglaublichen, einzigartigen Gesangsstil fand sie immer schnell den Draht zum Publikum, das sie mit großer Treue belohnte. Selbst Frank Sinatra sah in ihr die Quelle für seine tonale Inspirationen. Die Tochter eines Gitarristen erlitt durch eine Vergewaltigung mit zehn eines von zahlreichen Traumata, lebte mit ihrer Mutter in Armut und musste zeitweise als Prostituierte arbeiten. 1933 wurde sie von John Hammond entdeckt. Mitte der 30er ging ihr Stern auf, als sie mit Teddy Wilson und Lester Young zusammenarbeitete, dem Freund und wichtigsten musikalische Partner ihres Lebens (Mean To Me, The Man I Love). Im Laufe der Jahre verfiel sie immer mehr Alkohol, Nikotin und Heroin. Eine Entziehungskur nach dem 2. Weltkrieg hatte nur den Erfolg, dass die Schwerdepressive Schikanen von Seiten der nun aufmerksamen Behörden ausgesetzt war, die sie noch auf dem Totenbett wegen Drogenbesitzes verhaften ließen. Das Leben von Billie Holiday wurde 1972 unter dem Titel Lady Sings The Blues verfilmt. Die Hauptrolle spielte die amerikanische Soul-Sängerin Diana Ross, die für ihre Rolle für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert wurde.
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- 14.4.19 [Letzte Aktualisierung, online seit 18.1.08]
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