Hasskriminalität ist eine Form von Gewaltkriminalität, die gegen eine Person oder gegen eine Sache wegen der Rasse, der Religion, der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, der politischen oder der sexuellen Orientierung, des Alters oder der geistigen oder körperlichen Behinderung dieser Person oder des Eigentümers oder Besitzers dieser Sache gerichtet ist.
Besonders der Bereich rechtsradikal motivierter Gewalttaten steht seit einigen Jahren im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Leider extrem aktuell. Im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Justiz wurde von 2001 bis 2004 das Projekt „Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige – insbesondere: junge Menschen“ vom Deutschen Forum für Kriminalprävention durchgeführt. Je nach Interesse findet der Leser hier - auf über 1.000 Seiten - ein detailliertes und umfangreiches Sammelsurium für Theorie und Praxis einer primären Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe hat einen umfangreichen Bericht vorgelegt, der zusammengefasst zu den folgenden Ergebnissen kommt:
- Primäre Prävention von Hasskriminalität stützt sich vor allem auf die zwei Komponenten Erziehung zu Toleranz und zu Aggressionsbeherrschung.
- Prävention von Hasskriminalität sollte möglichst früh einsetzen, z.B. in Kindergarten und Schule. Hierzu gibt es in Deutschland eine Reihe von Projekten, die teilweise in Deutschland evaluiert wurden, teilweise auf im Ausland evaluierten Projekten beruhen.
- Erfolgreiche Präventionsarbeit in Kindergarten und Schule setzt voraus, dass Pädagogen und Erzieher bereits in ihrer Ausbildung die Grundlagen der Erziehung zur Toleranz und Aggressionsbeherrschung lernen.
- Die Projekte wurden bzw. werden aber nur in begrenzten Gebieten (einzelnen Kommunen oder Regionen) durchgeführt. Die künftigen Arbeiten sollen sich deshalb nicht vorrangig auf die Entwicklungen neuer Methoden, sondern auf die flächendeckende Umsetzung empfehlenswerter Projekte konzentrieren.
- Die vorhandenen Ansätze müssen aber weiterentwickelt werden. Deshalb müssen alle Projekte in stärkerem Maße als bisher evaluiert, dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht werden.
- Prävention von Hasskriminalität kann nur erfolgreich sein, wenn sie von einer konsequenten Verfolgung entsprechender Taten begleitet wird. Hierbei kommt es nicht auf die Härte der Strafen an, sondern darauf, dass der Staat nach jeder Tat möglichst schnell und in einer für die Betroffenen und die Öffentlichkeit sehr deutlichen Weise ein Signal setzt, dass er fremdenfeindliche Taten und andere Formen der Gewaltkriminalität gegen Gruppenangehörige nicht duldet.
[ #forumROMANum ] ⇒
Hasskriminalität - Vorurteilskriminalität: Projekt Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige - insbesondere junge Menschen:
- Endbericht der Arbeitsgruppe
- Einführung und Empfehlungen der Arbeitsgruppe - Kurzfassung
- Einführung und Empfehlungen der Arbeitsgruppe - Langfassung
- Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention im Bereich Hasskriminalität unter besonderer Berücksichtigung primär präventiver Maßnahmen
- Hasskriminalität: Ein Überblick aus kriminologischer Sicht
- Workshop Reader: Prävention von Hate Crime in Deutschland
- Tagungsband zum Symposium: Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige: nationale und internationale Erfahrungen mit Präventionsstrategien zur Verhütung von Hasskriminalität
- Krimlex: Vorurteilskriminalität/Vorurteilsverbrechen
Nütze auch diesen oben stehenden Link „[Google Search] ⇒ “. Er liefert allenfalls einen aktuelleren Link oder im Falle einer Verwaisung einen neueren und aktuelleren. Fast immer aber hilft er auch für zusätzliche Infos!
Keinen Beitrag als Fan von Forum ROMANum auf Facebook, bei Roman Zöhrer, bei “Die Stadt als Bühne” oder auf ⇒Facebook FAIRES EUROPA.versäumen.
TIPP: Das ⇒ #Vorarlberger Bloghaus verlinkt interessante Weblogs und findet man auch auf Facebook. Beachte dort auch weitere Informationen zum Thema unter "Nachschlagen A-Z".
15.6.19 [Letzte Aktualisierung, online seit 30.1.11]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen