Was ist der Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl?
Einzigartiges Multimedia-E-Book präsentiert Erfahrungsschatz von Wissenschaftlern, Praktikern und Therapeuten. Das E-Book ist als kostenfreier Download nicht nur in deutsch und englisch erhältlich, sondern auch in einer Online-Version, E-Pub-Version, Amazon Kindle-Version oder PDF-Version.
Auf Fragen nach dem Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl sowie nach der Trainierbarkeit von Mitgefühl gibt ein neu erschienenes E-Book erstmals Antworten. Herausgegeben von Tania Singer und Matthias Bolz vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, beschreibt das Buch auch, wie sich das Gehirn durch mentales Training verändert, und dass Mitgefühl schmerzhemmend wirken kann.
Das E-Book Mitgefühl. In Alltag und Forschung ist kostenfrei zugänglich. Es fasst spannende wissenschaftliche Ergebnisse zum Thema Mitgefühl zusammen und beschreibt Trainingsprogramme sowie Erfahrungen aus der Praxis. Es bietet somit nicht nur einen Überblick über die aktuelle Mitgefühls- und Empathie-Forschung, sondern für interessierte Leser auch einen alltagsrelevanten, aufschlussreichen Einstieg in die Thematik.
Ein wesentlicher Teil des E-Books beschäftigt sich mit der Wissenschaft des Mitgefühls. Hier beschreibt Tania Singer, Direktorin der Abteilung Soziale Neurowissenschaft am Leipziger Max-Planck-Institut, wie sich Empathie von Mitgefühl unterscheidet. Sie konnte anhand einer Studie empirisch belegen, dass Empathie – also die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen – und Mitgefühl von verschiedenen biologischen Systemen und neuronalen Netzwerken unterstützt werden. In anderen Kapiteln erklären Forscher aus Singers Abteilung, wie meditationsgestützte Mitgefühlspraxen Schmerzen reduzieren können, und wie Mitgefühlstraining positive Emotionen erhöhen und soziale Nähe fördert, was wiederum die seelische und körperliche Gesundheit stärken kann. In einem weiteren Kapitel beschreibt der Endokrinologe Charles Raison, dass Mitgefühlstraining eine Reduzierung stressrelevanter Hormone wie Kortisol verursacht. „Ziel unserer Forschung – und dieses Buches – ist es, dem Thema Mitgefühl in unserer Gesellschaft eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen und so die Entwicklung einer solidarischeren und nachhaltigeren Gesellschaft zu unterstützen“, betont Tania Singer.
Darüber hinaus werden wissenschaftlich untersuchte Mitgefühls-Trainingsprogramme zum Teil erstmalig vorgestellt und praktische Erfahrungen mit ihnen in Schulen, Therapie und Sterbebegleitung beschrieben. Dies bietet interessante, lehrreiche, aber auch berührende Einblicke in die Alltagseffekte von Mitgefühlstraining. So geht aus einem Beitrag hervor, dass Mitgefühlstraining im medizinischen Bereich immer wichtiger wird – nicht nur für den Umgang des klinischen Personals mit Schwerkranken oder Sterbenden sondern auch für die Verarbeitung des täglich Erlebten und damit zur Burnout-Prävention bei Ärzten oder Lehrern.
Das Buch präsentiert auch Theorien und Konzepte von Mitgefühl aus verschiedenen Perspektiven. Aus evolutionsbiologischer Sicht stellt sich Mitgefühl als eine in unserem Fürsorgesystem fest verwurzelte Fähigkeit dar. Aus neurowissenschaftlicher Perspektive basiert Mitgefühl auf kognitiven, sozio-affektiven und Aufmerksamkeitsprozessen, denen jeweils spezielle neuronale Netzwerke zugrunde liegen. Auch eine buddhistische Sichtweise fehlt nicht, die uns nahelegt, dass Mitgefühl mit dem Schritt der Ich-Bezogenheit zur Bezogenheit auf andere beginnt.
Entstanden ist das E-Book aus dem Workshop How to Train Compassion, den Singers Abteilung 2011 im Studio des Künstlers Olafur Eliasson in Berlin organisiert hatte. Im Nachklang dieses Workshops entstand die Idee, die diskutierten Themen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und mit Unterstützung der Max-Planck-Gesellschaft das vorliegende E-Book zu realisieren. Es bietet umfangreiches Video-Material, künstlerische Sound-Collagen von Nathalie Singer sowie beeindruckende Bilder von Olafur Eliasson. Der parallel entstandene Dokumentarfilm Raising Compassion (35 min) von Tania Singer und Olafur Eliasson zeigt einen einzigartigen Austausch zwischen den ganz unterschiedlichen Teilnehmern des Workshops.
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- Mitgefühl. In Alltag und ForschungTania Singer, Matthias Bolz, Herausgeber, pdf. 557 S.
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- 5.7.21 [Letzte Aktualisierung, online seit 20.9.13]
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