Sonntag, 1. Februar 2015

[ #dornbirn ] Holt die urbane Kulturpolitik zurück!


Die zehntgrößte Stadt Österreichs braucht endlich eine urbane Kulturpolitik!

Besonders der Wandel von der „Spaßgesellschaft“ zu einer Gesellschaft die wieder Sinnzusammenhänge sucht, führt heute zu einem neuen regionalem städtischen Kulturverständnis. Hanno Rauterberg beschreibt in seinen Buch „Wir sind die Stadt! - Urbanes Leben in der Digitalmoderne“ Die Stadt ist tot, es lebe die Stadt: Allen düsteren Prognosen zum Trotz wird der öffentliche Raum neu entdeckt.

Mitten im Hyperindividualismus wächst die Sehnsucht nach kollektiver Erfahrung – und findet in der Stadt ihren Ort. Ein ungewohnter Gemeinschaftsgeist erobert Straßen und Plätze, neue Spielformen des Öffentlichen entstehen.


Impulsloses Dornbirn. Vor über 25 Jahren hat das Sommerkulturereignis «Impuls» 20 Jahre lang den öffentlichsten Raum Dornbirns, den Marktplatz, in eine Bühne für moderne urbane Kultur verwandelt. Ganz im Sinne des erweiterten Kulturbegriffs hat dieses lebendige Kulturfestival mit außergewöhnlichen Kulturereignissen jenseits und abseits von elitären Kunstansprüchen die Innenstadt Dornbirns in einen öffentlichen Theaterraum für alle verzaubert. Das Impuls Festival befand sich in diesen 20 Jahren nicht nur am Puls der internationalen Zeit, sondern im Hoch der innovativen „street art“-Entwicklung moderner Städte die auch eine zukunftsweisende Kulturarbeit beinhaltete.


Eine der Haupt– Säulen des Programms war eigentlich immer die in unseren Breiten kaum gepflegte Kunstform des Straßentheaters. Das Kulturfestival Impuls war immer mit einer zauberhaften Performance nationaler, internationaler Straßen- und Circus-Theater-Künstler ein Großereignis in Dornbirn.

Ohne Zweifel konnten wir immer auf diesen künstlerischen Höhepunkt Stolz sein, wo nationale und internationale Künstler mit ihren unterschiedlichen Performance, alle Besucherinnen ohne Eintritt und ohne Ansehen des sozialen Status oder der Bildung teilgenommen haben.


Dornbirn verlor mit „Impuls“ einen wichtigen kulturellen, kommunikativen und sozialen Impuls und die Stadt verlor durch eine ÖVP Kulturpolitik der Kurzsichtigkeit wichtige Impulse für ihre Lebensqualität, ihre Sinnstiftung, einen Zauber der Gefühle und eine kulturelle Identität.

Dass das 20 jährige Jubiläums-Festival 2008 von Impuls gleichzeitig auch das letzte dieses in breiten Bevölkerungsschichten beliebten Festivals war, ist für uns nach wie vor nicht tragbar. Die politisch Verantwortlichen der regierenden ÖVP,  haben diesem Ende von Impuls unter Hinweis auf fehlende Geldmittel mehr oder weniger tatenlos zugesehen und tragen somit auch die Verantwortung für das Ende des Impuls-Festivals.


Standortfaktor Kultur. Ein Freilufteinkaufszentrum mit riesiger Tiefgarage zu sein, ist zu wenig für eine Stadt, die durch Standort- und Lebensqualität überzeugen will, so formulierte es der Spielboden Dornbirn in einer Pressemeldung am 27.5.2008 passend. Deshalb ist von der Stadt Dornbirn die sofortige Aufnahme neuer Gespräche mit dem Verein „Caravan“ zu fordern - um unserer Stadt in einer globalisierten Welt eine wichtige kulturelle Identität zurück zu geben.


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