Samstag, 9. Dezember 2017

[ #menschenrechte ] Roma: Erhebung der Europäischen Union zu Minderheiten und Diskriminierung

Wikimedia: Fire, Roma Camp at St-Denis near Paris 
Die größte ethnische Minderheit der Europäischen Union kämpft nach wie vor mit nicht hinnehmbarer Diskriminierung und ist bei der Versorgung mit lebensnotwendigen Diensten benachteiligt.

In Anbetracht der Tatsache, dass 80 Prozent der befragten Roma unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle ihres Landes leben, dass jeder/jede dritte Roma in einer Unterkunft ohne Leitungswasser lebt, dass jedes dritte Roma-Kind in einem Haushalt lebt, in dem in den vergangenen Monaten mindestens einmal jemand hungrig zu Bett ging, und dass Roma-Kinder bei allen Bildungsindikatoren schlechter dastehen als ihre Altersgenossen, die keine Roma sind, belegt dieser Bericht eine erschütternde, doch unabweisbare Realität: Die größte ethnische Minderheit der Europäischen Union kämpft nach wie vor mit nicht hinnehmbarer Diskriminierung und ist bei der Versorgung mit lebensnotwendigen Diensten benachteiligt.

Daten aus dem Roma-Bericht, die die Abschnitte zu Erwerbstätigkeit, Wohnraum und Teilhabe an Bildung betreffen, wurden im FRA-Datenexplorer und im EU-MIDIS II Main results report aktualisiert. Dies geschah aufgrund einer Neubewertung der angewandten Gewichtungen und Definitionen.
Der Bericht unterstreicht nicht nur die Tatsache, dass beim Zugang zu Beschäftigung, Bildung, Wohnung und medizinischer Versorgung für Roma noch immer hohe Barrieren bestehen, sondern belegt auch, dass vier von zehn Roma in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal Opfer von Diskriminierung wurden, jedoch nur ein Bruchteil von ihnen diesen Zwischenfall weiterverfolgte. Dieser Bericht ist zwar ernüchternd, doch stellt er mit seinen unentbehrlichen Informationen eine einzigartige Quelle für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger dar, die sich dafür einsetzen, dass Roma im Hinblick auf ihre Grundrechte mit anderen gleichberechtigt behandelt werden.

Grundlage für den Bericht ist eine Erhebung, bei der ausgehend von knapp 8 000 persönlichen Befragungen Informationen zu fast 34 000 Roma in neun Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) erhoben wurden. Er enthält ausgewählte Ergebnisse der zweiten von der FRA durchgeführten EU-Erhebung zu Minderheiten und Diskriminierung (EU-MIDIS II), bei der rund 26 000 Personen mit Migrations- oder ethnischem Minderheitenhintergrund, die in der EU leben, befragt wurden. Die zweite Erhebung der Europäischen Union zu Minderheiten und Diskriminierung ist vor dem Hintergrund des Engagements der Agentur zu sehen, Daten zu solchen Gruppen zu erheben und zu veröffentlichen, die in Erhebungen über die Allgemeinbevölkerung nicht abgedeckt werden. Es handelt sich um die dritte Erhebung der FRA, in deren Mittelpunkt Roma stehen.

 [ #forumROMANum ]
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Inhalt

Warum ist diese Erhebung notwendig?
Wichtigste Ergebnisse und Stellungnahmen der FRA
Was zeigen die Ergebnisse?
Armut und Lebensbedingungen am Rande der Gesellschaft
Erwerbsbeteiligung
Bildung
Gesundheit
Wohnraum
Diskriminierung und die eigenen Rechte kennen
Die Umfrage im Überblick

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