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Gegenüber einem Wiener Durchschnittspensionisten beziehen sie jährlich 2400 Euro weniger Pension. Aber auch wenn man die Durchschnittspenionen vom Neusiedlersee bis zum Bodensee durchrechnet - da liegen beileibe auch weniger prosperierende Regionen, dann hat der Vorarlberger "Durchschnittspensionist" immer noch am Jahresende 1.800 Euro weniger auf dem Konto als seine "restösterreichischen" Altersgenossen.
Ungereimtheiten. Anders verhält es sich bei den Pensionsbeziehern die selbständig waren. Die haben nach Wien (1.439 Euro) die zweithöchsten Durchschnittspensionen (1.414 Euro) im Bundesländerranking. Wie kann es das geben, dass die Arbeitnehmer in Vorarlberg so schlecht auf das Alter hin abgesichert sind, während die Selbständigen die höchsten Durchschnittspensionen erreichen. Sicher hat das mit den Frauenlöhnen, der mangelnden Mobilität wegen fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen und mit der Lohnsituation in Vorarlberg zu tun. Ein solidarische fortschrittliche Gesellschaft stellt man sich beileibe anders vor. Offenbar wurde für die Selbständigen besser gesorgt als für die Arbeitnehmer. Offenbar hätte man den Arbeitnehmern höhere Löhne bezahlen können und damit auch höhere Pensionen erreicht.
Hausgemachte Ungerechtigkeiten.Vergleicht man die Zahlen in den anderen Bundesländern, dann stellt man fest, dass in Wien die Arbeitnehmer-Pensionen und die Selbständigen Pensionen in etwa gleich hoch sind, in allen anderen Bundesländern - mit Ausnahme von Vorarlberg - liegen die Selbständigen-Pensionen zum Teil sogar deutlich unter den Arbeitnehmerpensionen. Nur in Vorarlberg beziehen die Selbständigen im Jahresdurchschnitt 2.500 Euro mehr an Pensionseinkommen als die pensionierten Arbeitnehmer.
Man würde meinen, dass bei derart niedrigen Pensionen viele Vorarlberger Bezieher von Pensionsleistungen eine Ausgleichszulage (d.i. eine Art Mindestpension) erhalten. Doch dem ist nicht so. Während in Österreich jeder zehnte Pensionist eine Ausgleichszulage erhält, sind es in Vorarlberg weit weniger. Nur 8,7 % der Pensionsbezieher erhalten hier eine Aufbesserung der Pension auf die "Mindestrente". Es darf angenommen werden, dass viele bedürftige Vorarlberger vorsätzlich oder fahrlässig abgehalten werden ihre Ansprüche geltend zu machen.
Wie überhaupt auffällt, dass die wenigen Bauernpensionen sehr häufig von der Republik eine Ausgleichszulage erhalten (23,1 %). Aus dem österreichischen Budget erhalten die bedürftigen Arbeiter im Durchschnitt 274 Euro Ausgleichszulage, Angestellte 246, Eisenbahner 225, Bergbauarbeiter 198, Selbständige hingegen 305 und Bauern gar 399 Euro monatlich. Eine Ungleichverteilung, die die politischen Wahlwerber doch entweder aufzeigen oder erklären können sollten.
Aber das ist wohl eine andere Geschichte.
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- Statistisches Handbuch der österreichischen Sozialversicherung 2014
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- 8.12.15 [Letzte Aktualisierung, online seit 2.9.14]
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