Mittwoch, 8. Februar 2017

[ #soziale-sicherheit ] Österreichs Soziale Probleme 1: Globalisierung, Technologie und Vermögenskonzentration reduzieren Lohnquote

Es zeigt sich in Österreich wie auch in anderen Ländern ein kontinuierlicher Rückgang des Anteils der Löhne und Gehälter am Volkseinkommen seit Ende der 1970er Jahre.

Der Tiefpunkt wurde knapp vor der Finanzkrise im Jahr 2007 erreicht, seither steigt der Anteil der Löhne am Volkseinkommen leicht. Ursachen der rückläufigen Entwicklung waren einerseits technologische Veränderungen (kapitalintensivere Produktionsmethoden). Andererseits hat seit den 1970ern die Bedeutung des privaten Nettovermögens stark zugenommen, bei gleichzeitig extrem hoher Konzentration dieses Nettovermögens.

Durch die Globalisierung wurde die Verhandlungsposition der (multinational agierenden) Unternehmen gegenüber den Arbeitnehmer/innen und gegenüber Staaten gestärkt (Kapitel 13 Sozialbericht 2015-2016).

In der Periode 1975 – 2007 ist in den Ländern der EU-15 die bereinigte Lohnquote um 3 bis 15 Prozentpunkte gefallen!

Den stärksten Rückgang der Lohnquote weisen dabei neben Österreich (-13,1 PP) Irland (-14,6 PP), Finnland (-13,5 PP), die Niederlande (-9,3 PP), Frankreich (-8,7 PP) und Großbritannien (-8,0 PP) auf. Für Deutschland liegen in dieser Statistik aufgrund des Strukturbruchs 1991 keine Vergleichsdaten für 1975-77 vor. Die Entwicklung der Lohnquote im Deutschland der "BRD" verlief in dieser gesamten Periode jedoch generell sehr ähnlich jener Österreichs. Auch Deutschland weist für die Periode 1975–2007 einen Rückgang der Lohnquote um knapp 10% Prozentpunkte (PP) auf.

Sozialbericht 2015-2016. Der Sozialbericht wird alle zwei Jahre vom Sozialministerium herausgegeben und dokumentiert in einem ersten Teil aktuelle sozialpolitische Entwicklungen und Maßnahmen in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung, Soziales, Konsumentenpolitik sowie europäische und internationale Zusammenarbeit. Der aktuelle Bericht über den Zeitraum 2015-2016 enthält darüber hinaus eine Vielzahl weiterer sozialpolitischer Analysen.

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Ein schneller Blick auf den Inhalt des SOZIALBERICHTes 2015–2016 vor dem Download:

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 5

Ressortaktivitäten 15

1. Arbeitsmarktpolitik 17
2. Arbeitsrecht und Arbeitnehmer/innenschutz 41
3. Die gesetzliche Sozialversicherung 49
4. Konsumentenpolitik 77
5. Pflegevorsorge 91
6. Behindertenpolitik 103
7. Sozialentschädigung 115
8. Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) 119
9. EU-Sozialpolitik und Internationales 127
10. Allgemeine Sozialpolitik 137

Sozialpolitische Analysen 151

11. Sozialausgaben in Österreich 153
12. Lebensbedingungen, Armut und Einkommen in Österreich 179
13. Entwicklung und Verteilung der Einkommen 227
14. Zur Mitte in Österreich 269
15. Monetäre Einkommensumverteilung durch den Staat 2010 und 2015 293
16. Verteilung der Arbeitszeit 321
17. Verteilung der sozialen Krisenfolgen: Verschiebungen seit 2008 345
18. Arbeit 4.0 – Auswirkungen technologischer Veränderungen auf die Arbeitswelt 379

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