[Free eBook] "Schlurfs" waren Arbeiterjugendliche, die zur Zeit der NS-Herrschaft in Wien ihren eigenen subkulturellen, an angloamerikanischer Mode orientierten, Stil entwickelten und gerne zu Swing tanzten. Sie gerieten dadurch in Gegensatz zur Hitlerjugend, lieferten sich mit dieser zuweilen harte Auseinandersetzungen und wurden verfolgt.
Schlurf. Was ein "Schlurf" ist, darüber klärt das "Wienerisch-Wörterbuch" noch ganz in der abwertenden Tradition der NS-Machthaber auf: "Halbstarker, modebetonter, arbeitsscheuer Typ. Sozial nicht ganz angepaßte, männliche Jugendliche."
Es fügt jedoch ergänzend hinzu: "Dieser Ausdruck wurde nach meiner Erinnerung nur im 2. Weltkrieg und unmittelbar danach für Burschen gebraucht, die als besonderes Merkmal und Demonstration gegen die kurzen Haarschnitte der Hitlerjugend auch noch lange Haare trugen, möglichst mit Brillantine glänzend gemacht. Den Begriff 'Halbstarke' gab es damals noch nicht und auch nicht Marlon Brando." [Eduard Meissl]
Bei dem vorliegenden Buch "Schlurfs" handelt es sich um die 1993 verfasste Diplomarbeit von Anton Tantner, die versucht, die Jugendsubkultur der "Schlurfs" in den Gesamtzusammenhang der europäischen Jazz-Subkulturen einzuordnen: Ähnlich wie die Hamburger "Swings" und "Swingheinies", die Pariser "Zazous", die Prager "potápki" und die Wiener bürgerlichen "Swings" entwickelten "Schlurfs" aus den Angeboten der Kulturindustrie ihren eigenen Stil, der im Widerspruch zum Nationalsozialismus stand.
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- "Schlurfs" - Annäherungen an einen subkulturellen Stil Wiener Arbeiterjugendlicher - Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades eingereicht an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien von Anton Tantner - Wien, Dezember 1993 Internetpublikation Dezember 2004/Revision Jänner2007 - PDF., 128 S., 1,1 MB, 19.1.2007 - URL: http://tantner.net/publikationen/Tantner_Schlurfs_Diplomarbeit1993.
- Neuveröffentlichung der Diplomarbeit als Book on Demand.
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- 16.6.22 [Letzte Aktualisierung, online seit 24.4.11]
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0. Vorbemerkungen 1
1. Verortungen der Arbeit 4
1.1. Welche Geschichte? 4
1.2. Theoretische Grundlagen der Jugendsubkulturforschung 9
1.3. Die Forschung zu "Jugendopposition" und "Jugendwiderstand"
im Nationalsozialismus 15
2. Oral History: Die Kluft zwischen Theorie und Praxis 27
3. Annäherungen 34
3.0. Rekonstruktion der bisherigen "Schlurfforschung" 34
3.1. "Schlurfs" als ordnungspolitisches "Problem" der Behörden 38
3.1.1. NS-Herrschaft und "Schlurfs" 38
3.1.2. Kontinuitäten der repressiven Praxis in der 2.Republik 67
3.2. "Schlurfs" und die internationale Jazzkultur 71
3.2.1. "Swings", "Tango-Boys" und "Swingheinis" im "Altreich" 73
3.2.2. Pariser "Zazous" 85
3.2.3. Prager "potápki" 88
3.2.4. Exkurs: Moskauer "Stiliagi" 90
3.2.5. Die Situation in Wien 93
3.2.5.1. Wiener "Swings" 93
3.2.5.2. "Schlurfs": Begriff, Stil und Freizeit im europäischen Kontext 94
3.3. Der "'Schlurf'-Diskurs" und das Ende einer Arbeiterkultur 100
4. Ansätze zur Beantwortung offener Fragen 106
4.1. Die Anfänge des Phänomens 106
4.2. Mädchen als Subkulturangehörige 106
4.3. "Schlurfs" in Niederösterreich 109
4.4. Die letzten Jahre 111
5. Fazit und Ausblick 114
6. Abkürzungen 116
7. Quellen- und Literaturverzeichnis 117
7.1. Unveröffentliche Quellen 117
7.1.1. Archivalien 117
7.1.2. Oral History-Dokumente 117
7.2. Veröffentlichte Quellen und Literatur 118
7.2.1. Gedruckte Quellen und Literatur 118
7.2.2. Zeitungsartikel 125
7.2.3. Rundfunk-Sendungen 125
7.3. Weiterführende Literatur 126
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