Freitag, 9. Juni 2017

[ #geschichte ] Fußball 1938: Österreich geht unter, aber Austria überlebt

Walter Nausch kehrte aus dem Schweizer Asyl zurück und führte das österreichische Team bei der Weltmeisterschaft 1954 mit dem 3. Platz zum größten Erfolg seiner Geschichte.

Austria statt Ostmark. Der Wiener Amateur-Sportklub, die Abspaltung der Wiener Cricketer und nachmalige Austria, war nicht zuletzt der Verein des assimilierten, bürgerlichen Wiener Judentums. Im April 1938 wurde der FK Austria zwar vorerst in SC Ostmark umbenannt. Aber schon im Juli 1938 erfolgte die Rücknahme der Zwangstaufe. Während der gesamten Naziherrschaft erinnerte allein die "Austria" an Österreich.

Wunder von Bern.
Ein Beitrag im "balesterer", dem "Magazin zur offensiven Erweiterung des Fußballhorizonts", erinnert an das Schicksal und die Bedeutung jüdischer und nazikritischer Fußballer. Auf Grund seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus musste Walter Nausch, eine zentrale Figur des legendären Wunderteams, im November 1938 in die Schweiz fliehen.


Walter Nausch. Walter Nausch kam über die "Josefstädter Toskana", Libertas und den WAC zur Austria. Er spielte im Wunderteam, gewann als Aktiver zweimal den Mitropacup (heutige Champions-League) und ging 1938 in die Schweiz zu den Grasshoppers, weil er sich weigerte, sich von seiner jüdischen Frau scheiden zu lassen. Noch 1939 wurde Nausch von Austriafunktionären in Zürich besucht und bekam die goldene Ehrennadel mit Brillanten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte der Wiener in seine zerstörte Heimat zurück, war Trainer der Austria und führte als Trainer der wiedergegründeten österreichischen Nationalmannschaft das Team bei der Weltmeisterschaft 1954 mit dem 3. Platz zum größten Erfolg seiner Geschichte.


[ #forumROMANum ]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen