Seit Jahren sammelt eine Forschergruppe unter Leitung von Professor Michel Dumoulin von der Université catholique de Louvain in Louvain-la-Neuve Erinnerungen und Berichte ehemaliger Mitarbeiter der Kommission. Dieses Material bildet die Grundlage für die vorliegende Beschreibung der historischen Ereignisse während der Gründerjahre. Bei der vorliegenden Veröffentlichung handelt es sich um die Neuauflage der ursprünglichen Ausgabe von 2007.
Ein weiteres Projekt führte zur Veröffentlichung einer Studie zur Geschichte der Europäischen Kommission zwischen 1973 und 1986. 22 Professorinnen und Professoren sowie Forscherinnen und Forscher von 15 Universitäten haben bei der Abfassung dieses Bandes zusammengearbeitet, wobei wieder die Université catholique de Louvain im belgischen Louvain-la-Neuve federführend war. Für ihre Forschungen hatten sie breiten Zugang zum Archiv der Kommission und konnten sich auf Gespräche mit zahlreichen „Ehemaligen", d. h. früheren Beamten und Mitgliedern der Kommission, stützen, die die damalige Zeit aktiv mitgeprägt haben.
Band I. Die Europäische Kommission 1958-1972. Die Römischen Verträge wurden am 25. März 1957 unterzeichnet. Die Kommission nahm am 1. Januar 1958 in Brüssel ihre Arbeit auf, die alle Bereiche des Wirtschaftslebens der sechs Gründerstaaten - Deutschland, Frankreich, Italien sowie die drei Benelux-Staaten Belgien, Luxemburg und die Niederlande - betraf.
Der Zeitraum 1958-1972, der in diesem Buch behandelt wird, ist die Gründungsphase der Europäischen Kommission. Sie sollte in erster Linie dafür sorgen, dass das Hauptziel des Vertrags, die Schaffung eines gemeinsamen Marktes, verwirklicht wird. Als Hauptkriterium wurde das allgemeine Interesse aller sechs Mitgliedstaaten zugrunde gelegt. Die Ereignisse der ersten Jahre, die durch Männer und Frauen unterschiedlicher politischer Ausrichtung gestaltet wurden, sind gekennzeichnet durch Krisen, aber auch durch Erfolge, die dazu führten, dass das europäische Einigungswerk in nahezu allen Bereichen gut vorankam. Phantasie, Zukunftsvisionen, Begeisterung und Durchhaltevermögen waren die großen Tugenden der politisch Verantwortlichen der damaligen Zeit.
Band II. Die Europäische Kommission 1973-1986. Zwischen dem Beitritt Dänemarks, Irlands und des Vereinigten Königreichs am 1. Januar 1973 und der Unterzeichnung der Einheitlichen Europäischen Akte im Februar 1986 vergingen 13 Jahre. In diese Zeit fielen auch der Beitritt Griechenlands am 1. Januar 1981 sowie Spaniens und Portugals am 1. Januar 1986. Oft wird sie als eine Zeit der Stagnation nach den auf dem Haager Gipfel von 1969 aufgekeimten Hoffnungen dargestellt.
Doch dieser Band - der weitgehend auf unveröffentlichten Quellen beruht - zeigt, dass trotz ungünstigerer Rahmenbedingungen auch die 1970er Jahre von Projekten, Visionen und Wendepunkten geprägt waren, die die neue Dynamik um die Einheitliche Europäische Akte und den Wiederaufschwung Mitte der 1980er Jahre vorbereiteten. So wurden für zahlreiche Politikfelder neue richtungweisende Konzepte entworfen: Binnenmarkt, Innovation, Forschung, Regionalpolitik, Umwelt u.v.a.m.
Der Kommission, damals noch „Kommission der Europäischen Gemeinschaften", kam die Aufgabe zu, die Chancen, die sich damals boten, zu nutzen, um das Projekt der europäischen Integration unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen voranzutreiben und zu vertiefen. Zwischen 1973 und 1986 gab es vier Kollegien und 45 Kommissionsmitglieder. Sie selbst musste sich nach den schrittweisen Erweiterungen und Vertiefungen reformieren und an die Schaffung des Europäischen Rates und die erhebliche Machterweiterung des seit 1979 direkt gewählten Europäischen Parlaments anpassen.
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- Band I. Die Europäische Kommission 1958-1972
- Band II. Die Europäische Kommission 1973-1986
- Die Geschichte der Europäischen Kommission
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- 25.10.17 [Letzte Aktualisierung, online seit 20.5.14]
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