Auf dem Weg zu einem europäischen Geschichtsbewusstsein.
Europa Geschichte. Entgegen einer verbreiteten Mythologie ist Europa erst eine Erfindung der Neuzeit. Die Griechen (von deren Götterwelt "Europa" entlehnt wurde) unterschieden zwischen Griechen und Barbaren. Das Weltreich der Römer erstreckte sich über drei Kontinente (mehr waren damals auch nicht bekannt) und das christliche Europa verstand sich schon als Christentum einerseits universell und trennte gleichzeitig Europa bereits in ein lateinisches (katholisches) und ein byzantinisches (orthodoxes) Christentum. Dazu kam das nichtchristliche Europa, das orientalisch (muslimisch) beeinflusst war und teilweise bis in unsere neueste Zeit, Teile vom "christlichen" Europa "abspaltet". Muss also Europa muss auch angesichts der verhängnisvollen jüngeren Geschichte Europa anders definiert, müssen die Werte Europas destruiert und neu dekliniert werden? Konstruiert erst die jüngere Geschichte den Wert Europa als pluralistische Gesellschaft?
Publikation - Download. Die Beiträge der hier zum Download vorliegenden Publikation sind auf der Grundlage von Referaten entstanden, die im Rahmen des Kolloquiums »European Turn? Auf dem Weg zu einem europäischen Geschichtsbewusstsein« am 29. und 30. März 2007 im Institut für Europäische Geschichte in Mainz gehalten wurden. Die dort geführten Diskussionen um ein "europäisches Geschichts-Bewusstsein" werfen die Frage nach dem Stellenwert des Europagedankens in der Historiographie und im Geschichtsdenken unterschiedlicher Gruppen auf. Lassen sich in der Historiographiegeschichte bereits Faktoren ausmachen, die in Richtung eines "europäischen Geschichtsbewusstseins" weisen? Die hier versammelten Beiträge erörtern den Umgang mit dem Wert "Europa" und seine Funktion in verschiedenen Ausdrucks- und Vermittlungsformen von Geschichtsbewusstsein in der Neuzeit.
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- Kerstin Armborst / Wolf-Friedrich Schäufele (Hg.): Der Wert "Europa" und die Geschichte. Auf dem Weg zu einem europäischen Geschichtsbewusstsein, Mainz 2007-11-21 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beiheft online 2)
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- 16.6.18 [Letzte Aktualisierung, online seit 18.7.11]
Lohnt sich ein Download? Ein Blick auf den Inhalt verrät mehr:
- Kerstin Armborst / Wolf-Friedrich Schäufele - Vorwort 4–4
- Heinz Duchhardt - Zum Geleit 5–6
- Olaf Asbach - Der Wert "Europa" – seine Bestandteile, Definitionen und Funktionen (aus politikwissenschaftlicher Sicht) 7–31
- Peter Krüger - Der Wert "Europa" – seine Bestandteile, Definitionen und Funktionen (aus geschichtswissenschaftlicher Sicht) 32–45
- Herbert Uerlings - "Eine freie Verbindung selbständiger, selbstbestimmter Wesen".
- Friedrich von Hardenbergs (Novalis) Europa-Rede 46–59
- Aram Mattioli - Denkstil "christliches Abendland". Eine Fallstudie zu Gonzague de Reynold 60–75
- Ulrich Wyrwa - Das Bild von Europa in der jüdischen Geschichtsschreibung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts 76–95
- Matthias Middell - Das Verhältnis von nationaler, transnationaler und europäischer Geschichtsschreibung 96–116
- Susan Rößner - Nationale Historiographietraditionen als Voraussetzung der Europageschichtsschreibung. Die Whig-Geschichtsschreibung in englischen Europa- und Weltgeschichten der 1920er Jahre 117–127
- Bernd Schönemann - Didaktische Varianten der Präsentation europäischer Geschichte im Unterricht 128–138
- Marie-Louise von Plessen - Die Idee Europa im Museum 139–151
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