Was ist eine Präventionskette? Was ist eine Präventionskette, und wie baut man sie auf? Diese Frage stellte sich eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Sozial- und Bildungsbereich sowie Stadtteilarbeit verschiedenster Kommunen (Städte und Landkreise) aus neun Bundesländern. Ergebnis ihres Diskussionsprozesses ist das Werkbuch Präventionskette. Es ist zur Unterstützung von Kommunen gedacht, die Prävention einen noch höheren Stellenwert als bisher einräumen und dazu auf multiprofessionelle, übergreifende, durchgängige Zusammenarbeit in Form einer „Präventionskette“ setzen möchten. Das Werkbuch Präventionskette beschreibt mögliche Wege zu dieser präventiven Neuorientierung. Es nennt Phasen, Bausteine und Bestandteile eines solchen Vorgehens und Beispiele, die den lokalen Herausforderungen entsprechen.
Gesamtstrategisch. Kommunen bieten eine Fülle von Angeboten für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern, in unterschiedlicher Trägerschaft und mit ganz unterschiedlichen Finanzierungen. Doch die entscheidende Frage lautet: Wie kann der Zugang zum Angebot für alle Mädchen, Jungen und Eltern gesichert werden? Wie können die Chancen von Kindern und Familien in sozioökonomischen Risikolagen auf ein gesundes Aufwachsen, ein Aufwachsen im Wohlergehen erhöht werden?
Eine relativ allgemeingültige Antwort lautet: Denken Sie gesamtstrategisch! Sollen die verfügbaren Mittel wirkungsvoll eingesetzt werden,ist ein koordiniertes Zusammenspiel von Jugend, Gesundheit, Soziales, Bildung und Stadtteil- bzw. Nachbarschaftsentwicklung erforderlich.
Präventsionskette versus Risikokette. Präventive Angebote werden über kommunale Ressortgrenzen hinweg aufeinander abgestimmt, um alters- und bedarfsgerechte Unterstützung zu bieten. Dieses Vorgehen kann als integrierte kommunale Strategie oder eben auch als Präventionskette bezeichnet werden. Als Gegenstück zur sogenannten „Risikokette“, die aufgrund von Belastungen entsteht, welche über den Lebensverlauf angehäuft werden, steht sie für
Ressourcenorientierung.
Die Basis eines solchen Konzepts bilden Aspekte wie:
- der Wechsel von der Risiko- zur Ressourcenperspektive,
- ein lebenslaufbezogenes Vorgehen,
- die Übernahme der Subjektperspektive bzw. der
- „Paradigmenwechsel von der Anbieter- zur Akteursperspektive“
- die Lebensweltorientierung.
Das Werkbuch wurde erstellt im Rahmen desKooperationsverbundes "Gesundheitliche Chancengleichheit", an dem sich die Niedersächsische Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit beteiligt, die bei der LVG & AFS Niedersachsen e. V. angesiedelt ist.
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- 16.9.15 [Letzte Aktualisierung, online seit 9.6.14]
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Vorwort 7
Kapitel I.
Worum geht´s beim Thema Präventionskette? 11
Warum ist eine Präventionskette sinnvoll? 11
Frühe Prävention wirkt! 12
Was ist eine Präventionskette genau? 13
Kapitel II.
Was braucht das Kind? 19
Bestandsaufnahme zu Angeboten und Angebotslücken 20
Fragen zur Datenlage und zum Zugang zu den Zielgruppen 22
Qualität sichern – Chancen sichern 23
Kapitel III.
Was sind Herausforderungen, was sind Chancen
beim Aufbau einer Präventionskette? 25
Wer oder was entscheidet über den Start einer Präventionskette? 26
Wo soll die Koordination der Präventionskette verortet sein? 28
Wo wird gesteuert, und wer steuert? 31
Wie entwickelt man funktionierende Netzwerke zum Aufbau
einer Präventionskette? 33
Motivation stärken 37
Rollen klären 38
Erfolgsfaktoren einer funktionierenden Vernetzung 39
Online-Unterstützung für Kommunen von Kommunen 40
Kapitel IV.
Was wollt ihr? – Was wollen wir? – Umsetzung von Partizipation 43
Partizipation als Organisationsprinzip 44
Alltagsnahe Bedarfserhebungen und Befragungen 45
Partizipation – Eine Frage der Haltung 46
Methoden der Partizipation 47
Kapitel V.
Welche besonderen Herausforderungen stellen sich
beim Aufbau einer Präventionskette für Landkreise? 48
Kapitel VI.
Wie lassen sich der Ansatz der Präventionskette
und das Netzwerk Früher Hilfen verknüpfen? 52
Kapitel VII.
Wie könnte der Bildungsbereich zu einem gleichwertigen Baustein
der Präventionskette entwickelt werden? 55
Kapitel VIII.
Wer ist wann, wo und wie betroffen? – Die Datenlage 60
Orientierung an Bedarf und Bedürfnissen 62
Abschluss 63
Anhang 64
Beteiligte Expertinnen und Experten 65
Glossar 66
Quellen 72
Links 73
Literatur 74
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